- Gagaku
- Gagakudie, -, die klassische (ga) Musik (gaku) Japans, Instrumentalmusik mit dazugehörigen Tänzen (Bugaku). Sie entwickelte sich aus den verschiedenen musikalischen Traditionen des asiatischen Festlandes, die im Laufe des 7. Jahrhunderts nach Japan importiert und spätestens seit Anfang des 8. Jahrhunderts am Kaiserhof gepflegt wurden. Eine Standardisierung von Orchester und Repertoire erfolgte im 9. Jahrhundert, gleichzeitig wurde die Vielfalt der musikalischen Stile zugunsten der beiden bedeutendsten Richtungen (tōgaku »chinesische Musik«, komagaku »koreanische Musik«) eingeschränkt. Damit war die Entwicklung abgeschlossen. Aus dem großen Repertoire sind heute noch 49 Tōgaku- und 14 Komagakustücke erhalten. In der Gagaku sind Musikstücke wie Ausführende in ein Links-rechts-Schema eingeordnet. Die Tōgakustücke gehören zur »Linksmusik«, die Komagakustücke zur »Rechtsmusik«, die entsprechenden Tänze werden in roten (Linkstanz) beziehungsweise blauen oder grünen (Rechtstanz) Kostümen getanzt. Das Aufführungsprogramm stellt je einen Links- und einen Rechtstanz als »Paartanz« (tsugaimai) zusammen. Das Gagakuorchester besteht aus folgenden Instrumenten: Querflöte (nōkan), Shō (Mundorgel), Oboe (hi-shiriki), Fasstrommel (kakko), große Trommel (taiko) und Gong (shōko). Die drei Blasinstrumente, die im Orchester meist mehrfach besetzt sind, spielen die Melodie und geben den charakteristischen Klang der Gagaku; die drei Schlaginstrumente bilden die Taktgruppe und bilden formal das tragende Gerüst der Musikstücke. Saiteninstrumente treten nur bei reinen Instrumentalstücken hinzu. Dabei handelt es sich dann in der Regel um Koto oder Biwa.E. Harich-Schneider: The rhythmical patterns in G. and Bugaku (Leiden 1954);P. Laudy: Japon (Paris 1970);Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Gagaku und Bugaku: Höfische Musik und höfischer Tanz
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Ga|ga|ku, das; -s [jap.]: (vom 8.-12. Jh.) aus China übernommene Kammer-, Orchester- od. Chormusik am japanischen Kaiserhof.
Universal-Lexikon. 2012.